Mit Martina unterwegs.

Unterwegs im Nationalpark: Fuorcla Val dal Botsch

Fuorcla Val dal Botsch
Die Wanderung vom Val Mingèr über Sur il Foss bis hinauf zum Passübergang Fuorcla Val dal Botsch und hinunter nach Il Fuorn besticht mit atemberaubenden Aussichten und abwechslungsreichen Landschaften.
Fuorcla Val dal Botsch

Mit dem Postauto fahren wir morgens los Richtung S-charl bis zur Haltestelle Val Mingèr. Es ist ein leicht schwüler Sommertag und spätestens beim etwas schweisstreibenden Aufstieg zur Fuorcla sind wir ganz froh, dass uns die Sonne nicht auch noch den Rücken wärmt. Aber alles der Reihe nach. Von der Bushaltestelle überqueren wir über eine kleine Brücke den Bach Clemgia und betreten damit offiziell das Terrain des Schweizerischen Nationalparks. Der Weg führt immer leicht steigend zuerst durch lichte Wälder, über Lichtungen und Bergwiesen. Ab und an durch- und überqueren wir weitgehend ausgetrocknete Bachbette.

Fuorcla Val dal Botsch

Die erste Anhöhe, die wir erreichen, ist Sur il Foss. Hier verlassen wir auch für eine Weile den Nationalpark. Auch ist es der letzte Zeitpunkt, die Route doch noch abzuändern und statt Richtung Ofenpassstrasse wieder talauswärts durchs Val Plavna nach Tarasp zu wandern. Doch wir fühlen uns fit und auch der Blick auf die riesigen Schuttfelder auf dem Anstieg zur Fuorcla Val dal Botsch schreckt uns nicht ab.  Bevor wir den Passübergang aber unter die Füsse nehmen, fällt der Weg nochmals leicht ab und wir wechseln quasi die Talseite. Der Aufstieg führt auf einem schmalen aber nicht ausgesetzten Pfad relativ gleichmässig steigend auf knapp 2700 m hinauf. Dennoch ist etwas Konzentration und auch Trittsicherheit gefordert, der Weg durch viel Geröll führt. Irgendwo in der Mitte machen wir eine kurze Verschnaufpause – es ist tüppig und wir erfreuen uns an den Wolken, die der Sonne die Schau stehlen.  

Fuorcla Val dal Botsch

Über ein letztes kleines Schneefeld erreichen wir dann am Mittag die Passhöhe Fuorcla Val dal Botsch – wo wir auch wieder in den Nationalpark eintreten. Hier oben auf knapp 2700 m bläst ein frischer Wind. Wir lassen es uns dennoch nicht nehmen, auf einem extra dafür platzierten Baumstamm, etwas im Windschatten eines Felsen, eine Pause einzulegen und uns zu stärken. Dabei schweift unser Blick über die eindrückliche Bergwelt des Ofenpassgebiets und weiter bis nach Italien. Frisch gestärkt machen wir uns an den Abstieg. Auf den Bergwiesen, über die unser Weg uns führt, blühen farbenprächtige Blumen und versüssen uns so das letzte Stück unserer Wanderung. Wieder im Tal angekommen, folgen wir der rauschenden Ova da Val dal Botsch bis zur Ofenpassstrasse, von wo aus es nur noch ein paar Minuten bis zum Hotel Il Fuorn ist. Während wir auf das Postauto warten, geniessen wir auf der Terrasse ein erfrischendes Getränk.  

Wanderung Richtung Ofenpass – Martina Stadler

Wichtig zu wissen

  • Alternative: die Wanderung kann auch in umgekehrter Richtung gemacht werden
  • Anreise: Mit dem Bus Richtung S-charl bis Val Mingèr; ab Il Fuorn Rückfahrt ebenfalls mit dem Bus zum Ausgangspunkt
  • Dauer: ca. 6 Stunden
  • Tipps: Feldstecher nicht vergessen – wer weiss, ob sich nicht ein Hirsch oder anderer Alpenbewohner blicken lässt!
  • Ausrüstung: Festes Schuhwerk, dem Wetter angepasste Wanderbekleidung, ggf. Wanderstöcke, Proviant und Wasser für unterwegs
Martina Stadler

Martina Hollenstein

Martina Hollenstein lebt seit 2017 in Scuol und war bis Ende August 2022 Tourismusdirektorin der Ferienregion Engadin Samnaun Val Müstair. In ihrer Freizeit ist sie gerne in der Natur unterwegs – sei es beim Wandern, Skifahren oder auf dem Pferderücken.