Eine Kultur für die Ewigkeit

Engadinerhäuser & Sgraffiti

Guarda im Winter, Dominik Täuber
«Sgraffito» nennt sich das Kunsthandwerk, das die Engadinerhäuser ziert und zum unverwechselbaren Charme des Dorfbildes beiträgt. Die Sgraffito-Kunst ist Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden und noch heute in den Engadiner Dörfer zu finden. Erfahren Sie hier mehr über Technik und was sonst noch hinter den Verzierungen steckt. 

Das Engadinerhaus

Typisch für das Engadinerhaus sind die massiven, oft mit Sgraffito verzierten Steinmauern, die tiefen Fensterfluchten, der Erker und die beiden Eingangstore im Sulèr und der Stall an der Stirnseite. Das Engadinerhaus wird selten als Einzelbau wahrgenommen, sondern steht meist im Zusammenhang mit den umliegenden Häusern. Als die Engadiner Dörfer in diversen Kriegen dem Erdboden gleichgemacht und danach wieder aufgebaut wurden, rückten die Häuser immer näher zusammen. Um sich besser verteidigen zu können und mehr Sicherheit zu haben, wurden die Dörfer so eng wie möglich gebaut. Seither stehen die einzelnen Häuser einander zugewandt um kleine Plätze mit Brunnen in der Mitte. Sie sind dem Dorfplatz oder der Strasse zugewandt und nicht der Sonne.

Museum d'Engiadina Bassa Scuol
Museum d'Engiadina Bassa in Scuol

Der Aufbau

Das Haus besteht aus einem Wohn- und einem Wirtschaftsteil (Stall, Scheune), die hintereinander liegen. Der Wirtschaftsteil mit dem Heuboden ist meist nach Süden ausgerichtet, damit das Heu gut trocknen kann und so Heustockbrände vermieden werden. Die typischen vertikalen Holzwände sind mit Lüftungsschlitzen versehen, die eine gute Durchlüftung des Heus gewährleisten. Die massiv wirkenden Steinhäuser sind im Kern meist Holzhäuser. Die aus Holzbalken errichteten Wände wurden erst nach dem Trocknen des Holzes mit einer Mantelmauer versehen. Ihre Dicke ist an den tiefen, trichterförmigen Fensternischen zu erkennen.

Geschichtsträchtige Häuser.

Die schönsten Sgraffito-Dörfer im Engadin

Dorfbild Guarda
Winterspaziergang durch das Engadiner Dorf Ardez, Schweiz.
Tschlin, Unterengadin, im Winter
Sent im Engadin.
Sent im Engadin.
Engadiner Dorf Susch im Winter
Ftan im Winter
Scuol im Winter, Andrea Badrutt
Scuol im Winter
Malerische Engadiner Häuser im Unterengadin.
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Guarda

Im fast vollständig erhaltenen Dorfkern von Guarda steht die Zeit still. In den verwinkelten Gassen und auf den historischen Fusswegen finden sich schöne Engadinerhäuser und zahlreiche Sgraffiti.
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Ardez

Das Freilichtmuseum und Musterdorf des Unterengadins – Ardez. Entdecken Sie die einzigartigen Sgraffito-Verzierungen und lassen Sie sich vom Charme des Dorfes verzaubern.
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Tschlin

Hoch über dem Inn gelegen, eine wundervolle Welt für sich. Tschlin lädt förmlich dazu ein, durch das Dorf zu flanieren und die Engadinerhäuser zu bestaunen.
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Sent

Das stolze Engadiner Bergdorf lädt mit seinen Gassen und dem Dorfplatz zum Verweilen ein. Halte Sie einen Moment inne und bestaunen Sie die zahlreichen Sgraffiti an den Hauswänden.
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Susch

Einer Hausmauer gleichen, steht Susch fest und unverrückbar, wie eine Talsperre am Flüelapass. Seine Fassade lässt erahnen, welch reiche Kultur uns beim Eintritt erwartet.
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Ftan

Ftan liegt herrlich auf einen Sonnenplateau im Engadin. Hier lohnt sich der Ausblick gleich doppelt – zum einen ins Tal und die umliegenden Dörfer, zum andern auf die Sgraffito-verzierten Häuser.
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Scuol

Abseits von der Hauptstrasse «Stradun» versteckt sich im Dorfteil Scuol Sot, ein Dorfkern im typischen Engadiner Stil. Hier fühlt man sich direkt heimisch und wohl.
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Zernez

Das Dorf Zernez wurde geprägt durch einen Dorfbrand im Jahre 1872. Der Dorfteil «Runatsch» zeigt sich aber noch heute im Engadiner Stil und lädt zum Verweilen ein.
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Sgraffito

Die Engadinerhäuser sind für ihre Hausmalereien und Sgraffito-Ornamente bekannt. Ursprünglich brachten Baumeister aus Italien im 16. Jahrhundert die Kratztechnik - kurz Sgraffito genannt - nach Graubünden.  Später eigneten sich auch einheimische Handwerker die Fertigkeiten an und sorgten so dafür, dass sich manch unscheinbares Dorf im Laufe der Zeit in eine wahre Perle verwandelte. Seine Blütezeit erlebte der Kratzputz im 17. und 18. Danach verschwanden die dekorativen Elemente teilweise wieder, meist im Zuge von Umbauten oder Renovierungen. Da reich verzierte Gebäude schon damals Diebe anlockten, übermalten manche Hausbesitzer die Ritzzeichnungen kurzerhand, um keine falschen Anreize zu schaffen. Jahrhunderts als Element des Bündner Heimatstils wiederentdeckt.

Geheimnisvolle Symbole.

Sgraffiti verstehen

Die Schutz- und Glückszeichen an den Hausfassaden haben unterschiedliche Bedeutungen. Die Häuser sind mit geometrischen Formen, aber auch mit mystischen Figuren und Symbolen wie Drachen, Fischen und Meerjungfrauen verziert.

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Inspiration

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Sgraffito aus eigener Hand.
Ferientipp Susch
Sgraffito aus eigener Hand

Nehmen Sie ein Stück Engadin mit nach Hause. Der einheimische Maler Josin Neuhäusler führt Sie ein in die Technik der Sgraffito-Kunst und erklärt ihre Bedeutung.

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Sgraffito in Sent
Führung Sent
Sgraffitis und deren Bedeutung

Jedes Sgraffito-Symbol hat seine eigene Bedeutung und Geschichte, welche Sie auf einem Rundgang erfahren können.

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Josin Neuhäusler gestaltet ein Sgraffito.
Josin Neuhäusler

In seinem Atelier führt Josin Neuhäusler Laien in die jahrhundertalte Kratztechnik ein. 

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